Vereins­geschichte

60 Jahre ist es inzwischen her, dass der Musikverein Unterboihingen gegründet wurde. Anlass war damals die Auflösung des Musikzugs der freiwilligen Feuerwehr Unterboihingen. So entstand am Samstag, den 11. April 1959 der Musikverein Unterboihingen e.V.

Diesen Anlass haben wir mit einem Jubiläumskonzert im März 2019 in der katholischen Kirche St. Kolumban in Wendlingen-Unterboihingen gefeiert.

Pünktlich zum Jubiläumskonzert erfolgte die Premiere der neuen Vereinsuniform.

Diese haben wir nach langer Planungsphase und etlichen Gesprächen sowie vielen Schweißperlen auf der Stirn gerade noch pünktlich zum Konzert erhalten und durften diese an unserem Jubiläumstag mit vollem Stolz den Besuchern präsentieren.

Das Blasorchester des Musikverein Unterboihingen erreichte in der Kategorie 4(Oberstufe) beim Wertungsspiel für Konzertmusik das Prädikat „mit hervorragendem Erfolg teilgenommen“.

Das Blasorchester des Musikverein Unterboihingen erreichte in der Kategorie 3 beim Wertungsspiel für Konzertmusik mit 91,2 Punkten das Prädikat „mit hervorragendem Erfolg teilgenommen“.

Der Musikverein Unterboihingen bekam einen neuen Vorstand:

Vorstandssprecher: Stefan Stierl (kommissarischer Vorstand im Vorjahr)
Vorstand Finanzen: Vlada Mihailovic

Im September 2013 übernahm Sonja Schleich die musikalische Leitung des Blasorchesters von Clemens Reiser.

Der Musikverein Unterboihingen e.V. stellte am 08.06.2010 die Weichen für eine neue und erfolgreiche Zukunft. Das komplette Vorstands- und Ausschuss-Team wurde neu gewählt und bestand von dort an aus folgenden Personen:

Vorstandssprecher: Günther Bloos
Vorstand Musik: Stefan Stierl
Vorstand Finanzen(Kassier): Nina Höger
Vorstand Veranstaltung: Hartmut Ludwig

Öffentlichkeitsarbeit: Franziska Hochmann und Anneliese Stierl

Jugendleitung: Nadine Merz. Seit 01.09.2010 Inge Fay und Nicole Weiß

Inventarverwaltung: Jörg Forcht

Dirigent: Clemens Reiser

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Musikvereins waren wir im Oktober der Ausrichter des Kreisblaskonzerts mit unserem Musikfreunden aus Nabern. Dieses Konzert wurde zugleich als Jubiläumskonzert genutzt. Die Ehrungen der noch lebenden Gründungsmitglieder wurde im Rahmen der Winterfeier am 05. Dezember 2009 durchgeführt. Dieses Konzert war der Ausklang des Jubiläumsjahres.

Gleich drei Orchester gestalteten das Jubiläumskonzert. Den Einstieg machte das Jugendorchester, dass sich sowohl konzertant als auch mit Bigband-Sound präsentierte. Bereits mit dem Auftritt der Nachwuchsmusiker wurde deutlich, wie vielfältig und kreativ Blasmusik heute sein kann.

Danach folgte das Blasorchester des MVU, dass neben Konzertmärschen eine konzertante Reise durch Raum und Zeit machte. Unter anderem mit dem Stück „Celtic Flutes“. Speziell zu diesem Ereignis von Dirigent Clemens Reiser und dem Orchester einstudiert, stellten Alexandra Böhm und Tina Kohler ihr solistisches Können unter Beweis und verzauberten ihr Publikum.

Den dritten Teil des Abends gestaltete die Partnerkapelle „Bürgermusik Millstatt“ aus Kärnten. Sie zeigten zur Begeisterung des Publikums ein wahres Feuerwerk ihres Könnens. Vom Marsch über Polka, konzertanten Werken und von Jazz bis Blues war beinahe das komplette musikalische Spektrum vertreten. Nicht nur die außerordentliche Qualität, auch die Spielfreude des von Stefan Hofer geleiteten Orchesters war beeindruckend und übertrug sich schnell auf das Publikum.

Besonders geehrt wurde an diesem Abend Alfons Linder, der bereits seit 60 Jahren aktiv mit seinem Tenorhorn im MVU musiziert

Nach 40 Jahren, die Kurt Rau den Verein musikalisch geleitet hat, gab er den Dirigentenstab an Clemens Reiser weiter. Schon als Kind hat Clemens Reiser in der Jugendkapelle als Klarinettist begonnen, spielte dann in der Stammkapelle und war später Jugenddirigent.

Auch in der Vorstandsarbeit gab es in dieser Zeit einen Wechsel:
Im November 1995 übergab Herbert Durst den Vorstand an ein Dreiergremium. Ab November 1996 übernahm Gerold Hirler die Funktion des Vorstandes, mit Ralf Forcht als Stellvertreter. Ab April 2002 schließlich leistete Ralf Forcht die Vorstandsarbeit. Er spielt ebenfalls seit seiner Kindheit im Verein als aktiver Musiker.

Mittlerweile haben sich viele Veranstaltungen des Musikvereins etabliert und sind aus dem Vereinsleben der Stadt nicht mehr weg zu denken. Der MVU-Jahreslauf beginnt mit der Nelau Fasnet, geht mit dem Waldfest und dem Lindengassenfest weiter und endet in jedem Jahr mit der Winterfeier. Weiterhin begleitet der Musikverein kirchliche Feste und auch im Bereich der Jugendförderung haben regelmäßige Veranstaltungen wie die Jugendkonzerte und das Musikcafé am 1. November ihren festen Platz.

Am 11. April 1959 beschloss man daraufhin den Musikverein Unterboihingen zu gründen, der sich 1960 eine Satzung gab und in das Vereinsregister eintragen ließ. Erster Vorstand wurde Anton Zeller. Auch der erste Auftritt ließ nicht lange auf sich warten. Er fand anlässlich der Einweihung des neuen Rathauses in der Stadtmitte am 11. Juli 1959 statt.

Für die musikalische Arbeit war weiterhin Kurt Rau zuständig. Stetig ging es aufwärts, man nahm an verschiedenen Wertungsspielen teil und konnte beachtliche Erfolge erzielen.Ein Höhepunkt für Unterboihingen war das internationale Musikfest im Juli 1964 das der Verein ausrichtete. Nach zwei Jahren Mitarbeit in einem Dreierteam übernahm Herbert Durst 1982 den Vorstand.

1983 wurde der Musikverein nach Millstatt eingeladen. Daraus entwickelte sich eine Vereinspartnerschaft für die 1985 der Grundstein gelegt wurde und aus der sich später die Städtepartnerschaft entwickelte.

Im Laufe der Jahre entfaltete sich ein reges und vielseitiges Vereinsleben. Jugendarbeit hatte zu jeder Zeit einen hohen Stellenwert. Im Anschluss an das 50jährige Jubiläum, das 1995 gefeiert wurde, fand ein Generationswechsel statt.

Vor Seiten der Bürger kam daraufhin der Vorschlag, die Musikkapelle als Musikzug in die Feuerwehr Unterboihingen einzugliedern. Am 7. April 1951 wurde dies dann vom Verwaltungsrat beschlossen.

Ein besonderer Tag für die Musiker war der Bundesfeuerwehrtag 1953 bei dem unter den vielen Zuhörern auch der damalige Bundespräsident Heuss war.

Alljährlich fand eine Waldbrandübung der Feuerwehren statt. Im Anschluss spielte die Kapelle. Zunehmend fanden sich auch Familien zum Zuhören ein, so wurde der Grundstein gelegt für das beliebte Waldfest, das noch bis heute stattfindet.

1955 bei der Fahnenweihe des Gesangvereins Eintracht fiel ein Gasttrompeter besonders auf, es war Kurt Rau, der noch im gleichen Jahr zum Dirigenten wurde. Unter seiner Leitung und nach viel Arbeit wurde 1956 das erste Mal zur Winterfeier eingeladen und schon ein Jahr später, 1957, auch eine Jugendkapelle ins Leben gerufen.

Wir schreiben das Jahr 1945. In Unterboihingen sind bei Kriegsende keine Gebäude zerstört, aber wie überall sucht man nach neuen Anfängen. Außer Arbeit gibt es nicht viel sinnvolle Beschäftigung für die Jugendlichen. Zu dieser Zeit hat Anton Starzman, er ist Lehrer und Leiter des Unterboihinger Kirchenchors, eine Idee.

Früher unterrichtete er in einer Behindertenschule die dem nationalsozialistischen Gedankengut zum Opfer fiel. Er hatte aus dieser Zeit jedoch viele Instrumente retten können mit denen er nun begann eine Blaskapelle aufzubauen.

Der Kolumbankirche eng verbunden wurden zunächst die Ministranten gefragt, die mit Beigeisterung mitmachten. Deshalb war es, wie damals durchaus üblich, eine reine Herrenrunde die sich zum gemeinsamen musizieren traf.

Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte diese Kapelle am Nikolaustag. Es waren ausschließlich Blechblasinstrumente und ein wenig Schlagwerk das zur Verfügung stand.

Immer häufiger trat die Kapelle in Erscheinung. Bei kirchlichen Festen wie Fronleichnam usw. zu Hochzeiten und bei besonderen Anlässen wie beispielsweise der Glockenweihe 1948. Bald war die Kapelle aus dem öffentlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Allerdings zeigte sich, dass ohne feste Bindung und ohne finanziellen Rückhalt die Existenz auf Dauer gefährdet sein könnte.

Die neue Blaskapelle bestand aus folgenden Mitgliedern:
Anton Starzmann, Alfons Linder,Ludwig Durst, Eugen Benz, Eugen Durst, Herbert, Großmann, Otto Knapp, Franz Knapp, Franz Zeller, Karl Eisele, Paul Herter, Franz Eisele, Alfred Herter, Otto Baumann, Otto Grübel, Werner Großmann, Bruno Grübel, Max König, Heinz Maier.

Am 15.April 1920 wurde ertmals ein „Musikverein Unterboihingen“ gegründet. Wilhelm Raidt übernahm das Amt des Vorstands. Musikalischer Leiter war Karl Enslin.

Der Verein hatte damals 14 Musiker und 23 passive Mitglieder. Es sind keine nennenswerten Auftritte dieses Vereins bekannt und schon nach vier Jahren wurde es ruhig um die Kapelle, vermutlich mangelte es am Nachwuchs. Musiziert wurde jedoch in Unterboihingen weiterhin, in kleinen und großen Gruppen ohne festen Zusammenschluss, was immer wieder zur Auflösung dieser Kapellen führte.

Zu jener Zeit existierten in der ganzen Umgebung nur wenige Kapellen, weshalb die Unterboihinger Kapelle in der ganzen Gegend sehr begehrt war. Sie traten in der ganzen Umgebung bei festlichen Anlässen auf und spielten manchem jungen Paar zur Hochzeit. Nach einigen Jahrzehnten wurde es ruhig um die Kapelle und mit Ausbruch des ersten Weltkrieges verstummte sie ganz.

Zunächst wurde die Musik zu religiösen, kirchlichen Zwecken gespielt. Die eigentliche Gründung einer Blaskapelle erfolgte 1868 durch den damaligen Ortsvorsteher Peter Schlichter, der selbst ein guter Musiker war und auch Dirigent der Kapelle.

Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass ein Großteil der Musiker von der Kirchenmusik kamen, ebenso die Instrumente. Peter Schlichter fungierte neben seinen Ämtern als Ortsvorsteher und Dirigent, auch als Kommandant der freiwilligen Feuerwehr, weshalb die Kapelle oftmals bei besonderen Anlässen der Feuerwehr auftrat, was ihr zusätzlich den Namen Feuerwehrmusik einbrachte. Handschriftliche Notenbücher sind heute noch vorhanden.

Auszug aus dem Protokoll des Kirchenstiftungsrates vom 8. Juli 1832, wo es unter anderem heißt:

„….auch die Klarinettisten müssen in Zukunft ihre Instrumente selbst anschaffen und unterhalten, so dass der Kirchenpflege keine Instrumente mehr zu unterhalten und anzuschaffen übrig bleiben, als das Waldhorn und der große Baß“.

Dieses Protokoll ist unterschrieben von dem damaligen Pfarrer Schlichter und Schultheiß Baumann und ist der erste offizielle Nachweis, dass man in Unterboihingen Blasmusik gemacht hat. Dies geschah etwa zum selben Zeitpunkt, als die Ventiltrompete erfunden wurde.